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Lavanttal Rallye - Video by Patrick Butschell - Von Siegern und Verlierern
Es gibt Gesichtsausdrücke, die sich für immer einbrennen -- jener von Hermann Neubauer war ein solcher: Die Mimik versteinert, eine Mischung aus unendlich großem Ärger und abgrundtiefer Traurigkeit. Kein Wunder, Hermann Neubauer hat an diesem zweiten Tag der Lavanttal-Rallye alles richtig gemacht, führte souverän das Feld an. Vor den letzten beiden Sonderprüfungen, den ersten Sieg vor Augen, konnte er bereits ein bisschen daran glauben, dass es diesmal klappen wird: „Wenn ich daran denke, bekomme ich eine Gänsehaut."
Dann die beiden letzten Prüfungen: Auf dem Rundkurs läuft alles problemlos -- doch dann, auf der rund 20 Kilometer langen SP „Remsnegger" passiert es: „Ich habe einen Stein, der mitten auf der Straße lag, getroffen, dabei ist der Dämpfer aus der Halterung gestoßen worden, das Auto war im Grunde nicht mehr lenkbar. Ich habe noch alles probiert, habe gekämpft wie ein Löwe."
Der ganze Frust spricht aus Hermann Neubauer, als er auf der Zielrampe sagt: „Dass das am Ende der Dank dafür ist, dass wir nicht einmal mehr auf dem Podium landen, das ist ganz einfach nur beschissen." Würde es im Rallyesport eine „Man of the Rally"-Trophy geben, Hermann Neubauer hätte sie verdient. So aber muss er sich mit Platz vier begnügen...