ERC, Lettland. Nach einem Überschlag auf SP 1 war der ERC-Lauf in Lettland für Fabian Zeiringer und Angelika Letz sportlich schnell abgehakt.
Zu einem Restart am heutigen Schlusstag sagten ihre Körper Nein
So groß war die Vorfreude auf den zweiten ERC-Einsatz in diesem Jahr, und nicht viel kleiner war die Zuversicht. Fabian Zeiringer und seine Copilotin Angelika Letz hatten viel vor beim Lauf zur European Rallye Challenge in Lettland. Alles war gerüstet, einzig das Schicksal war dagegen. Denn nur fünf Minuten nach dem Start in die erste Sonderprüfung, dem ultraschnellen 27,5 Kilometer langen Abschnitt Tukums 1, war die Rallye Liepāja für das österreichische Duo schon zu Ende, der Opel Corsa Rally4 beschädigt.
Naturgemäß völlig enttäuscht schilderte Fabian Zeiringer den nicht nur zeitlich fatalen Hergang: „In einer langen Linkskurve bin ich zu weit nach außen getrieben worden, dann auf losen Schotter gekommen. Da war das Auto leider nicht mehr kontrollierbar. Wir sind mit dem Heck in einen Graben gerutscht, wurden ausgehoben und haben uns überschlagen.“
Dabei waren die Testfahrten, die der 26-jährige Steirer noch am Mittwoch mit dem Waldherr Motorsport Team in Lettland absolvierte, recht vielversprechend. „Ich hatte mich schon sehr gut auf den Untergrund, der einen hohen Speed zulässt, eingestellt“, erklärte Zeiringer weiter. Aber dann kam heute Vormittag der Ernstfall und die bittere Realität. Fabian Zeiringer: „Tut mir leid, das war ein klarer Fehler von mir, mein erster Unfall in bisher 25 Rallyes. Das Gefühl eines Überschlags war für Angelika und mich völlig neu und nicht gerade angenehm.“ Jedoch die Hauptsache: „Passiert ist uns dabei zum Glück nichts.“
Teamchef Luca Waldherr, der die Rallye Liepāja, letztes Jahr selbst bestritten hatte, nahm seinen Piloten in Schutz: „Das kann passieren im Motorsport, gehört zum Lernprozess dazu. Wir werden alles daransetzen, das Auto über Nacht wieder in Schuss zu bekommen, damit wir wenigstens am zweiten Tag wieder dabei sein können.“
Am Fahrzeug wär’s dann nicht gelegen. Dessen Schäden waren, so wie Waldherr das erhofft hatte, „eher der Kosmetik und nicht der Technik zuzuordnen“. Dass Zeiringer/Letz jedoch trotzdem nicht die vier Prüfungen des Schlusstages nützen konnten, um Erfahrungswerte zu sammeln, lag am eigenen Körper. Fabian Zeiringer: „Wir waren gestern noch im Spital zum Durchchecken. Es ist nichts Schlimmes, aber doch ein paar sehr schmerzhafte Prellungen. Unter diesen Umständen hätte ein Restart nicht viel Sinn gemacht.“