Freistadt.Insgesamt starten sieben Race Rent Austria-Teams bei der Jännerrallye - neben dem großen Comeback von Markus Stockinger und einigen „Local Heroes“ gibt es mit Franz Wittmann junior auch einen berühmten „Taxi-Driver“ zu betreuen…
Das Race Rent Austria-Team wird bei der Jännerrallye insgesamt sieben Fahrzeuge betreuen und einsetzen. Zwei Mitsubishi Lancer Evo IX werden als Vorausautos respektive Rallye-Taxi eingesetzt - neben dem Duo Max und Gerhard Pachner wird auch ein sehr bekannter Pilot in einem sehr bekannten Design an den Start gehen: Franz Wittmann junior wird in jenem Interwetten-Outfit VIP-Gäste pilotieren, mit dem er einst in der IRC für Furore sorgen konnte: „Es ist ein ähnliches Design wie ich es bei der Rallye Monte Carlo 2009 gefahren bin - ich habe immer noch eine gute Beziehung zu Interwetten und wir pflegen auch im Golfsport eine gute Zusammenarbeit. So gesehen wird dieser Einsatz doppelt schön mit sehr viel Nostalgie.“
Davon werden die VIP-Fahrgäste, die über die Jännerrallye-App ermittelt werden, nicht viel merken, denn Wittmann junior verspricht: „Wir werden die Straßenbreite voll ausnutzen und es wird ein cooler Tanz zwischen den Schneestecken…“
Haneder/König: „Back to the roots“
Seine vierte Rallye insgesamt sowie seine dritte Jännerrallye wird Philipp Haneder, der Sohn von Jännerrallye-Legende Ernst Haneder von 3. bis 5. Jänner 2025 absolvieren. Bei drei von den vier Einsätzen hat sich Haneder junior für einen Mitsubishi Lancer Evo IX Proto aus dem Hause Race Rent Austria entschieden - lediglich bei der Perger Mühlsteinrallye wagte Haneder einen „Fremdgang“, wie er ganz offen eingesteht: „Mich hat die Rally4-Kategorie interessiert und daher habe ich das einfach mal gemacht, wir hatten aber schon auf SP4 einen Ausfall. Doch jetzt geht es back to the roots!“
Der Grund für die Rückkehr ist einleuchtend: „Ich fühle mich auf Schnee, Eis und Dreck einfach besser aufgehoben in einem Allradauto. Und da ist Race Rent Austria einfach sehr erfahren und professionell.“
Was Philipp Haneder besonders freut: „Heuer gibt es einige neue Sonderprüfungen bei der Jännerrallye - das gibt frischen Wind und wird sicher voll spannend. Für mich ist die Prüfung St. Oswald am schönsten, sie wird auch als Powerstage gefahren. Daher wollen wir natürlich das Ziel sehen und ich sehe es als meine Hauptaufgabe, keine Fehler zu machen.“ Dass Haneder ohne Fehler auch starke Ergebnisse einfahren kann, zeigt sein dritter Klassenrang bei der Jännerrallye 2024. Haneder, der bei seinem Debüt noch mit Cousin Mario Haneder angetreten ist, erzählt: „Im Vorjahr, also 2024 war der Einsatz eher spontan - zirka einen Monat vor der Rallye bin ich auf meinen guten Freund Markus König zugegangen und habe ihn gefragt, ob er mein Beifahrer sein möchte. Und es hat sich schnell herausgestellt, dass er ein überragender Beifahrer ist. So sind wir die Mühlsteinrallye erneut gemeinsam gefahren und auch bei der diesjährigen Veranstaltung werden wir die Rallye zusammen genießen.“
Von Vater und Lokalmatador Ernst Haneder, der gefühlt wohl schon hunderte Jännerrallyes fuhr, könne er sich Tipps holen, erklärt Philipp, räumt aber ein: „Wenn ich ihn etwas frage, gibt er mir natürlich einen Rat - doch man muss in diesem Sport auf vieles selbst draufkommen…“
Stockinger/Moser: Das große Comeback
Ihre letzte Rallye war die Lavanttal-Rallye im Frühjahr, wo Markus Stockinger und Johann Rainer Moser einen heftigen Abflug hinnehmen mussten - jetzt geben die beiden das langersehnte Comeback.
Der Mazda 2 Proto wurde komplett neu aufgebaut - hat der „Tüftler“ dabei wieder Optimierungen vornehmen können? Markus erklärt: „Die Technik ist wie vorher, es ist nur alles frisch aufgebaut worden. Sicher macht man beim Neuaufbau gewisse Kleinigkeiten anders - aber richtige Optimierungen haben wir nicht vorgenommen, denn wir haben bei dem Auto ja schon davor sehr viel optimiert.“
Da sich ein Test „nicht mehr ausgehen wird“, müssen Stockinger/Moser quasi bei der Rallye wieder in den „Wettkampf-Modus“ zurückfinden: „Wir haben daher auch keine großen Ziele gesteckt, wir werden sicher nicht von Beginn an volle Attacke fahren…“
Zumal das Feld in der ORM2 sehr stark besetzt sei: „Da fahren ein Hermann Gaßner, ein Martin Rossgatterer im Rally3 - da werden wir schauen müssen, wo wir stehen. Diesmal ist bei uns wirklich das Ziel das Ziel - es geht darum, wieder Spaß am Fahren zu haben. Im Laufe der Rallye wird sich dann zeigen, wo wir stehen und wie wir den weiteren Verlauf der Rallye angehen werden.“
Leitner/Matusch: Besonderes Anliegen
Für seine fünfte Jännerrallye hat sich Rudolf Leitner etwas Besonderes einfallen lassen: „Es ist ja meine Heimrallye und ich wollte eine eigene Prüfung in meinem Ort.“ So kam es zur neuen SP Leitner Forst- und Erdbau Kefermarkt - dafür war, so gibt Rudolf offen zu, einiges an „politischer Überzeugungsarbeit“ nötig. „Ich musste auch schauen, dass die Feuerwehrvereine mit an Bord sind und es wurde eine Gemeinderatssitzung einberufen und da konnte ich ganz offensichtlich überzeugen. Das war mir auch wirklich ein großes Anliegen.“
Ein großes Anliegen wird es Rudolf Leitner und seinem Copiloten Roland Matusch wohl auch sein, mit dem Race Rent Austria Ford Fiesta Proto dann auch die „eigene SP“ zu befahren - diese ist als SP4 und als SP7 eingeplant. Ein Ausfall vor SP4 wäre dann wohl eine kleine Katastrophe - wird Leitner deshalb die ersten drei Prüfungen mit „angezogener Handbremse“ fahren? Leitner lacht: „Man gibt immer Vollgas! Aber natürlich ist es mir ein großes Anliegen, die beiden Leitner-Prüfungen zu fahren.“
Desl/Kaineder: Hoffen auf Schnee
Martin Desl gehört zu jenen Piloten, die fast nur bei der Jännerrallye an den Start gehen - so auch 2025. Dabei wurde der Start relativ kurzfristig beschlossen: „Eigentlich wollte ich heuer gar nicht fahren - doch dank treuer Sponsoren ist es dann doch zustande gekommen, ich werde wie im Vorjahr wieder einen Ford Fiesta Proto von Race Rent Austria pilotieren. ‚Schmolli‘ hat mir da ein super Paket geschnürt und die Vorfreude ist natürlich riesengroß.“
Neu ist der Copilot an der Seite von Martin Desl: „Reinhard Kaineder ist ein guter Rallycross-Pilot und fuhr bereits 2018 als Copilot an der Seite von Alexander Kaar die Jännerrallye - ihn habe ich jetzt wieder aktiviert.“
Ein sportliches Ziel hat sich Martin Desl bei seiner elften Jännerrallye nicht gesteckt - im Jahr 2019 konnte Desl in einem Skoda Fabia R5 mit Platz neun sein großes Potential aufzeigen - im Ford Fiesta Proto ist eine Top 10-Platzierung freilich illusorisch: „Um Gottes Willen - das ist natürlich nicht möglich. Zumal auch die Protoklasse heuer extrem gut besetzt ist. Ich hoffe aber auf Schnee…“
Baumgartner/Kaltenberger: Top 25 als Ziel
Wie schon im Jahr 2023 greift Alexander Baumgartner wieder bei der Jännerrallye an: „Der Hausbau ist fertig und das Auto, ein Mitsubishi Lancer Evo III steht in der Garage - daher greifen wir heuer wieder an.“
An seiner Seite wird wieder Vera Kaltenberger aus dem „Gebetsbuch“ lesen. Was die sportlichen Ambitionen anbelangt, hat Alex Baumgartner dann doch klare Ziele für seine fünfte Jännerrallye: „Wir haben 18 Rally2-Fahrzeuge am Start - aber ein Platz in den Top 25 wäre eine super Geschichte.“
Mit Schnee rechnet Lokalmatador Baumgartner nicht mehr: „Dafür ist es zu warm - aber es wird stellenweise eisig sein. Wir werden uns gut vorbereiten und gehen die Rallye entspannt an.“