Freistadt.Gelungene Premiere mit dem Skoda Fabia Rally2 Evo vom Team Kresta Racing
SP-Bestzeit, starke Teilabschnitte, aber auch noch kleine Abstimmungsprobleme
Eines vorweg: So viele begeisterte Rallyefans auf den Strecken und in der Servicezone, eine solch großartige Stimmung, dazu noch Livestreams vieler Sonderprüfungen auch im ORF – die Jännerrallye 2023 geht nicht nur als absolutes Highlight in die jüngere Geschichte des Rallyesports ein. Viel mehr war sie ein kräftiges Lebenszeichen einer Sportart, die viel zu oft völlig zu Unrecht als „Randsportart“ abgetan wird: 140.000 Fans kamen an drei Veranstaltungstagen in die Region Mühlviertel rund um Freistadt: und das, obwohl die „Jänner“ aufgrund der milden Witterung eher eine „Frühlingsrallye“ war – damit ist wohl alles gesagt.
Für Hermann Neubauer und seine Co-Pilotin Ursula Mayrhofer war die Rallye in gewisser Weise ein „Sprung ins kalte Wasser“. Mit neuem Team und neuem Auto ging’s bei nassen Verhältnissen am Donnerstagabend los – und zur Überraschung aller knallte Neubauer eine klare Bestzeit in den nassen Asphalt, 5,2 Sekunden vor WM-Star Adrien Fourmaux. Der Start in die zweite Etappe ging hingegen etwas schief: zunächst kam man auf SP2 nicht in den Rhythmus, ehe ein Verbremser auf SP3 gut 16 Sekunden kostete und Neubauer etwas die Schneid abkaufte: „Bei dieser Ecke waren fast alle Top-Piloten in Schwierigkeiten, ich bin leider bis in die Wiese rausgerutscht und hab‘ dementsprechend lange gebraucht, bis ich wieder auf der Strecke war. Von da an war ich zugegebenermaßen eher vorsichtig unterwegs, ich wollte unbedingt ins Ziel kommen und Punkte mitnehmen.“
Während sich an der Spitze WM-Pilot Fourmaux und Neubauers ORM-Hauptkonkurrent Simon Wagner um den Sieg duellierten, versuchte Hermann Neubauer bei schwierigen, weil schlammig-rutschigen Verhältnissen, das Limit seines Skoda Fabia Rally2 Evo auszuloten. Das gelang zwischenzeitlich recht gut, wie einige starke SP-Zeiten beweisen. Am Ende gab’s Platz drei gesamt und wichtige Punkte für die österreichische Meisterschaft. „Ich bin einerseits zufrieden, dass wir gut angeschrieben haben. Andererseits waren wir nicht konstant genug, um ein Wörtchen um den Sieg mitzureden. Ich weiß jetzt jedenfalls, dass ich mehr Wettbewerbskilometer im Auto brauche. In den sechs Monaten vor der Rallye bin ich genau vier Sonderprüfungen gefahren, das ist einfach viel zu wenig. Vor der Rebenlandrallye im März werde ich bestimmt noch die eine oder andere Rallye als Vorbereitung bestreiten, um optimal vorbereitet zu sein“, so Hermann Neubauer.