Freistadt.Der polnische Meister gewann die 32. Internationale Jännerrallye powered by GaGa Energy überlegen mit über sieben Minuten Vorsprung. Noch klarer dominierte Raimund Baumschlager den Nationalen Bewerb.
Wenn ein Pilot 17 von 18 Sonderprüfungen einer Rallye gewinnt, dann ist dieser Mann nicht nur der rechnerisch logische, sondern auch der hochverdiente Sieger dieses Events. Und höchst verdient hat sich Kajetan Kajetanowicz den Triumph bei der 32. Jännerrallye 2015 powered by GaGa Energy allemal. Insgesamt 237,8 Sonderprüfungskilometer bewältigte der 35-jährige polnische Meister im Ford Fiesta R5 um sagenhafte 7:07 Minuten schneller als sein erster Verfolger, der Franzose Robert Consani im Peugeot 207 S2000. Der dritte Platz bei diesem Auftaktlauf zur European Rallye Championship (ERC) ging an den Russen Alexey Lukyanuk. Hätte dieser nicht gleich zu Beginn fünf Minuten wegen eines überhitzten Motors verloren, so hätte Kajetanowicz möglicherweise wenigstens einen halbwegs lästigen Spielgefährten auf seinem Erfolgs-Trip durchs tiefwinterliche Mühlviertel gehabt. Lukyanuk erzielte neben einer SP-Bestmarke zum Schluss 15 Mal die zweitbeste Sonderprüfungszeit und fuhr so vom anfänglichen 23. Platz im letzten Moment noch aufs Siegespodest. In der letzten Sonderprüfung überholte er den Tschechen Jaromir Tarabus.
[b]Die Stimmen der ersten drei im Ziel[/b]
Kajetan Kajetanowicz: „Das war eine fantastische Rallye. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Danke an alle, die uns unterstützt haben. Es ist großartig. Danke an das Team, danke den Sponsoren, einfach unglaublich.“
Robert Consani: „Es ist verrückt. Ich bin glücklich, glücklich, glücklich! Perfekt! Perfekt!“
Alexey Lukyanuk: „Platz drei ist ein herrliches Gefühl. Wir haben zum Schluss keinen Fehler gemacht. Es war ein einfach ein Vergnügen, bei dieser Rallye zu fahren.“
Den Part des besten Österreichers im ERC-Feld sicherte sich Martin Fischerlehner mit einem tollen fünften Platz. Um diesen lieferte sich der Freistädter Lokalmatador lange Zeit einen harten Kampf mit dem Junioren-Welt- und –Europameister Stephane Lefebvre. Als der französische Jungstar aber vor SP 15 bei Unterweißenbach eine Zeitkontrolle zu spät passierte und deshalb disqualifiziert wurde, war der Weg für Fischerlehners Top-five-Traum frei: „Wir sind unheimlich stolz auf diese Leistung“, meinte der Mühlviertler im Ziel. „Das ist unsere Heimrallye und damit etwas ganz Besonderes.“
Leider mussten die restlichen Österreicher im ERC-Bewerb vorzeitig die Segel streichen. Für Hermann Neubauer (lange Zeit Vierter) war schon am ersten Tag Schluss (Öldruck-Problem). Auch Johannes Keferböck musste wegen eines technischen Defekts aufgeben. Er nützte jedoch am zweiten Tag die Restart-Möglichkeit, um wenigstens noch für seinen WM-Einsatz bei der Rallye Monte Carlo zu testen. Für die Gesamtwertung wurde er regelkonform nicht mehr berücksichtigt.
[b]Internationale Jännerrallye 2015, Endstand ERC nach 18 Sonderprüfungen:[/b]
1. Kajetan Kajetanowicz/Jaroslaw Baran POL/POL Ford Fiesta R5 2:50:52,6 Std
2. Robert Consani//Maxime Vilmot FRA/FRA Peugeot 207 S2000 +7:07,4 Min
3. Alexey Lukyanuk/Yevhen Chervonenko BLR/BLR Ford Fiesta R5 +8:28,1 Min
4. Jaromir Tarabus/Daniel Trunkát TCH/TCH Skoda Fabia S2000 +8:48,8 Min
5. Martin Fischerlehner/Tobias Unterweger AUT/AUT Mitsubishi Evo IX R4 +22:38,6 Min
6. Jonathan Hirschi/Vincent Landais SUI/SUI Peugeot 208 T16 +27:26,9 Min
7. Antonin Tlustak/Ladislav Kucera TCH/TCH Wkoda Fabia S2000 +27:29,7 Min
8. Vojtéch Stajf/Frantisek Rajnoha TCH/TCH Subaru Impreza STi +28:18,6 Min
9. David Botka/Peter Mihalik UNG/UNG Mitsubishi Evo IX R4 +30:38,5 Min
10. Jean-Michel Raoux/Thomas Escartefigue FRA/FRA Ford Fiesta R5 +35:00,5 Min