Cesky Krumlov.Die 49. Rallye Český Krumlov 2022 begann am Freitag mit sechs Wertungsprüfungen auf einer Gesamtlänge von 56 Kilometern.
Die südböhmische Veranstaltung ist Teil der der FIA European Rally Trophy und zählt zur Tschechischen Rallye Staatsmeisterschaft. Neben den modernen Autos starteten hier auch Teilnehmer mit historischen Autos. Komplettiert wurde das Starterfeld durch Fahrzeuge der 14. Rallye-Legenden-Show. In České Budějovice herrschte ab dem Morgen Sommerwetter und nach Mittag erreichte das Quecksilber des Thermometers über 30 Grad Celsius. Genau 100 Teams nahmen am Rennen teil (67 moderne Autos, 23 historische und 10 Legenden).
Die Legenden starteten mit ihrem Programm im Ausstellungszentrum České Budějovice. Punkt 16 Uhr fiel dann der Startschuss und Jan Kopecký im Škoda Fabia Rally2 Evo eröffnete mit einer Bestzeit. Filip Mareš, der mit demselben Auto startete, überquerte die Ziellinie mit einem minimalen Rückstand von 0,3 Sekunden. Václav Pech, der Titelverteidiger des Vorjahres verlor eine Sekunde auf den Führenden.
Schnellster Historiker war der Ford Escort RS Cosworth von Vlastimil Neumann. Jan Frei verlor mit einem Škoda 130 LR weniger als zehn Sekunden auf den starken Ford. Dritter wurde Jiří Petrášek mit Opel Ascona B.
Auch auf der ersten klassischen Wertungsprüfung Rožmitál war Kopecky am schnellsten und baute seinen Vorsprung leicht aus. Václav Pech verlor nur 0,3 Sekunden auf den Führenden und kam somit auf den zweiten Platz nach vorne. Filip Mareš setzte die dritte Zeit. Auch Adam Březík fuhr bei dieser Prüfung eine tolle Zeit und ließ seinen Juniorenkonkurrenten Dominik Stříteský in der Gesamtwertung hinter sich.
Jaromír Tarabus auf dem neunten Platz war bestes 2WD Auto. Bei den historischen Fahrzeugen fuhr Jiří Petrášek im Opel Ascona die Bestzeit und kämpfte sich damit an die Spitze der Gesamtwertung.
Auf der dritten Freitagsprüfung kam es schließlich zum Angriff von Vaclav Pech, er gewann die Prüfung und übernahm die Gesamtführung. Jan Kopecký verlor fast zwei Sekunden auf den Piloten aus Pilsen und fiel auf den zweiten Platz zurück. Filip Mareš setzte wiederum die dritte Zeit.
Bei den Historikern arbeitete sich Vlastimil Neumann auf seinem Ford zurück an die Spitze.
Der zweite Durchgang der Super SS in České Budějovice fand bei eingeschaltetem Flutlicht statt. Im Anschluss an die Zuschauerprüfung ging es ins Service wo unter anderem die Lichter für die Nachtsonderprüfungen aufgebaut wurden.
Pech hatte Marcus Steinbock, der mit dem Hyundai i20 R5 eine Runde zu wenig fuhr und dafür eine Strafe kassierte. In der Gesamtwertung gab es an der Spitze keine Änderung.
Der zweite Durchgang der Wertungsprüfungen Rožmitál und Ján wurde nunmehr bei einbrechender Dunkelheit durchgeführt. Die für den Abend befürchteten Gewitter blieben aus und somit ging der erste Tag der Rallye Cesky Krumlov trocken zu Ende. Die Wertungsprüfung 5 ging an Jan Kopecký vor Vaclav Pech und Filip Mares. Nach einem Unfall von Aleš Jirásek musste die Prüfung wegen der blockierten Strecke abgebrochen werden.
Die letzte Prüfung am Freitag gewinnt wiederum Václav Pech im Ford Focus WRC. Die Gesamtführung behält allerdings Jan Kopecky, wenn auch nur um lächerliche 0,3 Sekunden. Filip Mares bleibt auf Platz drei einzementiert.
Das Juniorduell zwischen Dominik Stříteský und Adam Březík (beide Škoda Fabia R5) um Platz vier endete unentschieden. Nach der Freitagsetappe der 49. Rallye Český Krumlov haben beide auf die Zehntelsekunde die gleiche Zeit!
Bei den 2WD Autos war Jaromír Tarabus der Schnellste. Platz 2 belegte der Bulgare Daniel Popov und Robert Hordossy landete vorerst auf Platz 3, alle auf Peugeot 208 Rally4
Schnellster Fahrer im Organizer's Cup war der Österreicher Richard Knapp mit einem Mitsubishi Lancer EVO III.
Bei den Historischen gehörte die Führung Vlastimil Neumann mit dem Ford Escort RS Cosworth. Jan Frei mit dem Škoda 130 LR belegte nach der letzten Prüfung den zweiten Platz und verdrängte damit Jiří Petrášek mit dem Opel Asconna B auf Rang drei..
Die Samstagsetappe der 49. Rallye Český Krumlov
Am Samstag standen die Wertungsprüfungen Kohout, Malonty, Rožmberk (jeweils zweimal) und die Super SS auf dem Messegelände České Budějovice (einmal) am Programm. Schon am Morgen herrschte in der Umgebung von Český Krumlov sonniges Wetter. Im Vergleich zum Freitag kühlte es jedoch ab und die Temperaturen erreichten nicht die tropischen Dreißiger des Vortages. Nach den nächtlichen Gewittern waren die Prüfungen an vielen Stellen nass, was die Wahl der richtigen Reifen erschwerte.
Der Österreicher Markus Stockinger und der Petr Štěpánek konnten nicht an der zweiten Etappe des Wettbewerbes teilnehmen. Der Sieger der Freitags-Etappe, Jan Kopecký, fuhr mit dem Škoda Fabia Rally2 Evo auf der knapp elf Kilometern langen ersten SP Kohout die Bestzeit. Václav Pech wiederum ging mit vier Sekunden Rückstand durch die Lichtschranke. Platz drei gehörte dieses Mal Dominik Stříteský vor Filip Mares und Adam Brezik. Ein Unfall auf der ersten SP bedeutete das Aus für Andrej Barčák.
Bei den historischen Fahrzeugen gewann Jan Frei mit dem Škoda 130 LR nur eine Zehntelsekunde vor Vlastimil Neumann, dem Sieger der Freitagsetappe. Jiří Petrášek wurde Dritter, an der Gesamtwertung hat sich nichts geändert.
Malonty, die wohl bekannteste Prüfung in Český Krumlov, wurde in diesem Jahr auf stolze 27,69 Kilometer verlängert.
Jan Kopecký fuhr sie erneut am schnellsten und baute den Vorsprung auf den zweiten Václav Pech auf 7,6 Sekunden aus. Auch Dominik Stříteský war bei der Malonty schneller als Filip Mareš, dies änderte aber nichts am Gesamtklassement.
Jaromír Tarabus, im 2WD getriebenen Peugeot 208 Rally4 schaffte den Sprung auf den achten Gesamtrang. Für gleich mehrere Teilnehmer bedeutete die "Malonty" allerdings das Ende. Michal Savruk mit Pavel Zalabák, Rudolf Leitner mit Roland Matusch und Tomáš Štuksa mit Ondřej Novák schieden alle durch Unfall aus. Nach dem Unfall des jungen Stuksa wurde die Wertungsprüfung für einige Minuten unterbrochen. Der Bulgare Daniel Popov schied nach einem Ausrutscher im Ziel aus.
In der Kategorie der Historischen wurde Malonty von Vlastimil Neumann im Ford Escort RS Cosworth dominiert. Platz 2 auf dieser Prüfung ging an Jiří Petrášek im Opel Ascona vor Jindřich Štolfa.
Die Wertungsprüfung Rožmberk verlief im Vergleich zum Vorjahr in die entgegengesetzte Richtung.
Václav Pech war auf den rund zehn Kilometern am schnellsten und holte 2,6 Sekunden auf den Führenden Jan Kopecký auf. Jan Kopecký und Dominik Stříteský fuhren in Rožmberk genau die gleiche Zeit.
Hejhal und Šrámek waren auf dieser Wertungsprüfung die schnellsten Historischen. An der Gesamtwertung hat sich nichts geändert.
Filip Mareš war der Schnellste auf dem Messegelände in České Budějovice
Václav Pech war schneller als Jan Kopecký, aber an der Spitze änderte sich nichts. Auch in der Rangliste der Historischen hat sich nichts geändert. Es folgte ein wohlverdienter Service, bei dem die Mechaniker versuchten, die Autos für den letzten Abschnitt vorzubereiten oder zu reparieren.
Die zweite Durchfahrt durch Kohout wurde zur Beute von Václav Pech.
Jan Kopecký verlor 2,1 Sekunden und sein Vorsprung schrumpfte auf nur noch 2,4 Sekunden. Dominik Stříteský war zwar schneller als Filip Mareš, dieser konnte jedoch den dritten Gesamtrang weiterhin behalten.
Jiří Petrášek gewann mit seinem historischen Opel Ascona B souverän die erneute Durchfahrt durch Kohout. Jindřich Štolfa im Rover 220 Gti wurde Zweiter. Die Crew der Hejhal-Brüder belegte in dieser Prüfung den dritten Platz. Vlastimil Neumann behielt die Gesamtführung.
Malonty 2 - die vorletzte Wertungsprüfung der 49. Rallye Český Krumlov
Hier erfolgte nun der Angriff von Václav Pech. Bestzeit im Ford Focus WRC bedeutete nunmehr die Gesamtführung. Auch Jan Kopecký fuhr mit dem Škoda Fabia Rally2 Evo nicht langsam, aber es reichte nicht, um die Führung zu halten. Der zweite Malonty Durchlauf war richtig schnell, Pech verbesserte sich um mehr als eine halbe Minute. Die drittschnellste Zeit fuhr Filip Mareš, die vierte Dominik Stříteský.
Im Kampf um Gesamtsieg hat sich bei den Historischen nichts geändert. Die zweite Malonty bedeutete allerdings das Ende für drei historische Autos. Der Toyota Celica von Petr Pavlát und Martin Pavlát fing Feuer, Luboš Dolák und Jiří Kulhan sowie Jaroslav Šenkýř und Jiří Hádel schieden wegen eines Motorschadens aus.
Der Kampf um den absoluten Sieg bei der 49. Rallye Český Krumlov im Jahr 2022 gipfelte auf der letzten Wertungsprüfung
Bei der zweiten Durchfahrt durch Rožmitál legte Jan Kopecký ein wahrhaft höllisches Tempo vor und sein Škoda Fabia Rally2 Evo überquerte als schnellstes Auto die Ziellinie.
Václav Pech gestand an der Zielrampe, dass er bei seiner ersten Durchfahrt durch Rožmitál mehrere kritische Situationen hatte. Die zweitschnellste Zeit am Ende der Prüfung bedeutete für die Pilsener Mannschaft schlussendlich auch den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Der Rückstand von Pech auf Jan Kopecky betrug am Ende 3,4 Sekunden.
Platz 3 in der letzten Prüfung und Platz 3 gesamt ging an Filip Mares.
Die 2WD Wertung ging an Jaromír Tarabus vor David Štefan und Robert Hordossy auf Platz 3 alle auf Peugeot 208 Rally 4.
Bei den historischen Fahrzeugen gewann Vlastimil Neumann mit dem Ford Escort RS Cosworth die 49. Rallye Český Krumlov 2022. Platz 2 gehörte Jiří Petrášek im Opel Ascon B. Den dritten Platz belegte Jindřich Štolfa auf Rover 220 Gti.
In der Wertung des Organizer's Cup erreichten nur zwei Crews die Ziellinie. Umso erfolgreicher waren die Österreicher Harald Huber und Christian Schneider. Ihnen folgten Lubomír Konšel und Pavel Frič.
Ergebnisse der 49. Rallye Český Krumlov in absoluter Reihenfolge:
1. Kopecký/Hloušek – Škoda Fabia Rally2 Evo 1:22:50,4
2. Pech/Uhel – Ford Focus WRC +3,4
3. Filip Mareš/Radovan Bucha – Škoda Fabia Rally2 Evo+ 1: 01,9
4. Stritesky / Hovorka - Skoda Fabia R5 +1: 20,2
5. Brezik / Krajca - Skoda Fabia R5 +2: 56,4
6. Vlcek / Skripova - Hyundai i20 N Rally2 +7: 25,4
Ergebnisse der 49. Rallye Český Krumlov in absoluter Reihenfolge (Historiker):
1. Neumann/Hlavatý – Ford Escort RS Cosworth 1:37:52,6
2. Petrášek/King – Opel Ascona B+2:46,8
3. Štolfa/Hawel – Rover 220 Gti +3: 36,3
4. Hejhal / Hejhal - Škoda 130 LR +5: 02,8
5. Hýbner / Teplá - Ford Sierra Cosworth +5: 58,5
6. Jurečka / Jurečka - Subaru Impreza 555 + 7: 35.6