Weiz.Am zweiten Tag ziehen Hermann Neubauer/Bernhard Ettel dem Feld davon. Ein überarbeitetes Set-Up sorgt am Beginn der zweiten Etappe für den Vorteil und mittlerweile beträgt der Vorsprung in der in der Meisterschaft bereits 27 Punkte.
Der möglicherweise vorentscheidende Sieg im Kampf um den Titel in der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft war für Hermann Neubauer und seinen Co-Piloten Bernhard Ettel ein hartes Stück Arbeit: Die Rallye Weiz, fünfte von sieben Stationen der Meisterschaft, überraschte die Teams mit extrem rutschigen Fahrbahn-Verhältnissen – eine besonders knifflige Aufgabe für die Reifen- beziehungsweise Set-Up-Ingenieure und das ZM-Racing Team, das in diesem Jahr zum ersten Mal mit dem Ford Fiesta RS WRC und den Pneus von Michelin unterwegs ist. Hermann Neubauer beendete den ersten Tag dann auch „nur“ auf Gesamtrang zwei, konnte den Zeitverlust aber äußerst gering gehalten und startete mit nur 3,5 Sekunden Rückstand in die entscheidende zweite Etappe am Samstag.
Foto: Martin Butschell, [b]bmp[/b] motorsportfotos
Und da präsentierte er sich bereits in der Früh extrem ausgeschlafen– dank angepasstem Set-Up, goldrichtiger Reifenwahl und perfekter Leistung verwandelte Hermann Neubauer den Rückstand innerhalb von nur zwei Sonderprüfungen in einen Vorsprung von 10,2 Sekunden. „Wir haben unseren Test vor der Rallye leider nicht fahren können und nur den Shakedown bestritten. Das war nicht genug, um auf diesen speziellen Asphalt, den es so nur hier in Weiz und Umgebung gibt, vorbereitet zu sein. Wir haben am ersten Tag aber darauf hingearbeitet und waren dann am zweiten Tag sofort voll bei den Zeiten dabei.“
In dieser Tonart ging es weiter, bis das Duo Neubauer/Ettel rund 20 Sekunden vor dem Zweitplatzierten lag. Von da an konzentrierte sich Hermann Neubauer auf das Verwalten seines Zeitvorsprungs und kam – nach der zweitschnellsten Zeit auf der Powerstage und damit zwei Zusatz-Punkten für die Gesamtwertung – zum vierten Mal in diesem Jahr als großer Sieger auf die Zielrampe in der Bezirkshauptstadt Weiz. „Ich habe zwei oder drei kleine Fehler gemacht und auf der PowerStage auch noch ein kleines Problem mit der Bremse bekommen. Insgesamt war es aber eine perfekte Rallye. Und dieser Erfolg freut mich doppelt, da meine Sponsoren, allen voran mein Hauptsponsor G.A.S., vor Ort waren. Da wollte ich ganz besonders gerne zeigen, dass ich es kann! An den Titel denke ich jetzt aber wirklich noch gar nicht. Wir wollen in Liezen erneut eine gute Rallye fahren und eine perfekte Leistung abliefern – langsam gefahren wird dort bestimmt nicht!“