Hartberg.Für die OBM Hartbergerland Rallye nächste Woche haben 54 Teams ihre Nennung abgegeben.
Unter den Nennungen befindet sich auch der DRM-Toppilot Dominik Dinkel mit seinem Ford Fiesta Rally 2. Der Lauf in der Steiermark zählt neben der ORM, Cup und Historic auch zur ARC.
Die ehemalige Wechselland Rallye ist ein Stück weiter südlich gezogen und residiert nunmehr, wie der neue Name schon sagt in Hartberg.
Doch nicht nur der Name ist neu, sondern auch 70 Prozent der Sonderprüfungen, von denen es ganze 16 gibt. Davon müssen am Samstag, dem 31. Juli, gleich einmal zwölf und am Sonntag, 1. August, die restlichen vier absolviert werden, ehe dann, auch das ist neu, am Sonntag zu Mittag Schluss ist und die Sieger der verschiedenen Klassen in der Stadt gefeiert werden, wo am Sonntag zwei Prüfungen (14 und 16) spektakulär mitten durch das Einkaufszentrum Hatric führen. Alles in allem ist es ein tolles und von allen Teilnehmern vielbeachtetes Konzept, das Organisator Willi Stengg hier im Rahmen der OBM Hartbergland Rallye präsentiert. Und bei dem auch die Liste der Teilnehmer von hoher Qualität ist.
ORM: Elite-Piloten stehen „Gas bei Fuß“
In der Kategorie der stärksten Allradler gönnt der Sieger von Weiz Simon Wagner auch zwei Wochen nach seinem letzten Triumph weder sich noch seinem Skoda Fabia Rally2 eine Pause: „Für mich sind hier nicht nur 70 Prozent der Prüfungen neu, sondern 100 Prozent, weil ich bei der damaligen Wechselland-Rallye 2016 zum letzten Mal gefahren bin. Aber das war in Weiz auch so. Natürlich will ich auch in Hartberg gewinnen. Am liebsten auch dann, wenn Hermann Neubauer ins Ziel kommt.“
Der angesprochene Ex-Staatsmeister nahm sich in Weiz nach vier gewonnenen Sonderprüfungen via Crash aus dem Rennen, nachdem ihm zuvor während der Fahrt die Schulter rausgesprungen war. Hermann Neubauer: „Ich vermute, dass ich einen Schlag bekommen habe und das Ganze im Zusammenspiel zwischen HANS und der Anschnallposition passiert ist. Auf jeden Fall versuche ich jetzt alles, damit ich bis zum Start der Hartbergerland Rallye wieder fit bin. Erstens muss ich nach dem Ausfall in Weiz schauen, dass ich das wieder gut mache, zweitens freue ich mich auf diese Rallye ganz besonders, weil es durch viele neue Prüfungen eine lobenswerte Abwechslung gibt.“
Quasi eine Weltpremiere reloaded gibt Raimund Baumschlager. Nach Weiz fordert er auch in Hartberg mit seinen vollelektrisch angetriebenen Skoda Kreisel RE-X1 die Benziner. Und gibt sich dabei bezüglich Prognose ebenso zurückhaltend: „Für Hartberg gilt dasselbe wie vorige Woche. Für uns ist heuer ein Lernjahr. Dass es in Weiz gleich so gut gelaufen ist und wir am Podest gestanden sind, lässt uns sicher nicht übermütig werden. Den dritten Platz gleich zur Premiere können wir angesichts des Ausfalls von Hermann Neubauer und auch des starken Kevin Raith schon richtig einschätzen. Ich freue mich sehr auf die Rallye, besonders auf die zum Teil völlig neuen Prüfungen.“
Der starke Weizer Kevin Raith musste ausgerechnet vor seiner Haustür vorzeitig aus seinem Ford Fiesta Rally4 aussteigen: „Der Ausfall bei meiner Heimrallye wurmt mich noch immer. Das würde ich gerne ausbügeln. Ich muss aber zugeben, dass ich momentan mein Auto für Hartberg noch nicht ganz fix habe.“
Mit dem schnellen Oberösterreicher Johannes Keferböck (Skoda Fabia Rally2) will ein weiterer Toppilot vorne mitmischen: „Wir kommen hochmotiviert ins Hartbergerland. Schon in Weiz haben wir das Podium in Reichweite gehabt. Ich hoffe, dass alles geordnet abläuft und bin sicher, dass wir dann auch wieder eine gute Rolle spielen können.“
Diese gute Rolle freilich würde dem Steirer Günther Knobloch nicht nur auch gut gefallen, sie ist ihm auch durchaus zuzutrauen. Wenngleich der Start des Skoda-Piloten noch nicht gänzlich gesichert ist. Günther Knobloch: „Ich muss leider noch zuwarten. Wir haben dieses Wochenende noch einen Mitropacup-Einsatz von Lukas Dunner in Slowenien. Erst wenn da alles gut geht, entscheidet sich mein Einsatz in Hartberg. Aber ich würde sehr, sehr gerne dort fahren, weil mir das Konzept von Willi Stengg mit Samstag/Sonntag, SP durchs Einkaufszentrum etc. wirklich enorm taugt.“
Hochkarätige Konkurrenz erfährt die nationale Speerspitze diesmal aus Deutschland. #
Dominik Dinkel, der heuer mit Unterstützung des heimischen ZM Racing Teams um den Titel im Nachbarland kämpft, wirft in Hartberg seinen Ford Fiesta Rally2 in die Schlacht. Zwei Starts heuer endeten mit ebenso vielen Siegen für den Deutschen und seinen auch in Österreich bekannten wie beliebten Copiloten Pirmin Winklhofer: sowohl der Testlauf, die Rallye Velenje in Slowenien, als auch der Ernstfall, der DRM-Auftakt Rallye Stemwender Berg in Lübbecke. Die OBM Hartbergerland Rallye gilt für Dinkel als Test für die deutsche Saarland Pfalz Rallye am 20. August.
Während der Steirer Enrico Windisch mit seinem Audi A1 R2 Kit bzw. der Niederösterreicher Roman Mühlberger im Ford Fiesta R5 und Christoph Zellhofer (Suzuki ZMX) einen Topten-Platz in Angriff nehmen, sorgt ein anderes Duo für laute Töne, dessen Teilnahme nur sämtliche Schutzengel des Universums ermöglichten. Wer den fünffachen Überschlag des Skoda Fabia Rally2 von Kris Rosenberger und Copilot Sigi Schwarz in Weiz live, im Internet oder wo auch immer mitverfolgt hat, kann noch weniger glauben, dass die beiden in Hartberg schon wieder wettkampfmäßig im Cockpit sitzen. Allerdings in Rosenbergers Porsche 996 GT-3, denn im Gegensatz zu den beiden Gott sei Dank Unverwüstlichen ist der Skoda nicht mehr einsatzfähig.
ORM-2WD: Hausherr mit starker Konkurrenz
Ein absolute Topbesetzung bietet in Hartberg auch die Kategorie der zweirad-getriebenen Fahrzeuge, die ORM-2WD.
Die Leaderposition muss und will sich auch Hausherr Roland Stengg umhängen. „Daheim wäre natürlich ein Sieg Pflicht“, sagt der Steirer im Opel Corsa Rally4. „Den habe ich in Weiz, wo ich eigentlich nur mehr ins Ziel hätte fahren müssen, ja leider durch einen saublöden Anfängerfehler vergeben. Darum heißt es diesmal konzentriert bleiben und die Wiedergutmachung anzustreben. Wenngleich es nicht leicht wird, ich durch Luca (Anm. Waldherr) einen harten Konkurrenten habe. Und auch der Rossi (Anm: Rossgatterer) kann ganz schön draufhalten.“
Mit Luca Waldherr, der 2018 2WD-Staatsmeister geworden und heuer im deutschen Opel-E-Cup im Einsatz ist, kommt tatsächlich ein starker Herausforderer für Stengg. Der Niederösterreicher freut sich auf die Rallye: „Für mich hat sich der Start in Hartberg sehr spontan ergeben. Das taugt mir enorm, weil wir damit unseren Sponsoren hoffentlich auch wieder einmal rallye-mäßig etwas bieten können. Gespannt bin ich dabei ganz besonders auf den Opel Corsa Rally4, den ich mir erst kürzlich gekauft habe.“
Auch Martin Rossgatterer aus Oberösterreich hat heuer schon seine Siegermentalität bewiesen. Bei der enorm schwierigen Schneebergland-Rallye gewann er mit seinem Ford Fiesta Rally4 die Zweiradler-Klasse.
Hinter dem Top-Trio tummelt sich eine Heerschar an gefährlichen Außenseitern, die allesamt schon im Spitzenfeld der 2WD-Piloten zu finden waren - Michael Röck (Opel Corsa Rally4), Johann Stelzl (Opel Corsa OPC), Fabian Zeiringer (Peugeot 208 R2), Gerald Hopf (Opel Corsa OPC), Christoph Lieb (Opel Adam R2), Lukas Stengg (Opel Adam R2).
ORM Junior: Acht Talente im Racing-Fieber
Acht Jung-Racer vertreten die besten Rallye-Talente Österreichs in der Junioren-Staatsmeisterschaft: Roland Stengg (Opel Corsa R4), Fabian Zeiringer (Peugeot 20 R2), Michael Röck (Opel Corsa R4), Christoph Lieb, Lukas Stengg (beide Opel Adam), Luca Pröglhöf (Ford Fiesta 1,6), Raphael Silberbauer (Ford Fiesta ST) und Raphael Dirnberger (Ford Fiesta).
ORC: Ein Favoriten-Duo und viele Jäger
Auch im österreichischen Rallye Cup (ORC) bzw. ORC 2000 finden sich wieder interessante Namen, aus denen sich realistisch betrachtet die beiden Niederösterreicher Martin Kalteis (Mitsubishi Evo VII) und Gerald Bachler (Subaru Impreza WRX), im Favoritenkreis befinden. Christian Windischberger (Subaru Impreza WRX) bzw. das Mitsubishi-Trio Stefan Langthaler, Christian Luif, Jürgen Waidbacher (alle Evo VI) sollten aber ebenfalls beachtet werden.
Im ORC 2000, also bei den zweirad-getriebenen Cup-Boliden, messen sich die Ford-Fiesta-Piloten Luca Pröglhöf, Raphael Dirnberger und Raphael Silberbauer mit dem Opel Astra des Steirers Patrick Ritter.
HRM: Starkes Teilnehmerfeld und prominentes HRC-Comeback
Für die Historische Staatsmeisterschaft gelten Namen wie Peter Schöller (Ford Escort RS2000), Lukas Schindelegger (Ford Escort RS2000), Kurt Pehersdorfer (Mitsubishi Lancer Turbo) oder der zuletzt in Weiz auch in der EM sehr starke Steirer Helmut Schwab (Mitsubishi Lancer Turbo) als Beleg eines starken Teilnehmerfeldes. – Im Historischen Rallye Cup findet sich neben dem Niederösterreicher Martin Gattringer (Lada 2105) ein prominenter Pilot auf der Wiedersehensliste: Der Badener Christian Rosner gibt im Porsche 911 ein Comeback im Rallye-Zirkus.
ARC: Punktejagd für einen Tag
Am Samstag, dem 31. Juli, zählt die Hartbergerland Rallye auch als dritter Lauf zur Austrian Rallye Challenge. Auch hier rittern bekannte Leute um wichtige Punkte. U. a. Harald Ruiner (Nissan Z350), Markus Kroneder (Opel Corsa OPC), Michael Denk (Mitsubishi Evo VIII), Simon Seiberl (Suzuki Swift), Stefan Traxler (Mitsubishi Evo V), Peter Ölsinger (Mitsubishi Space Star), Christan Kornherr (Mitsubishi Evo 6.5). – Auch Martin Kalteis (Mitsubishi Evo VIII) oder Christoph Zellhofer im Suzuki Swift ZMX Proto haben sich neben der ORM in der ARC eingetragen.
Weitere Informationen findet man auf der Homepage www.hartbergerland-rallye.at